Audio & Podcast

Audio & Podcast barrierefrei

Audioprojekte eignen sich gut für den Einstieg in die inklusive Medienarbeit, da sie mit relativ geringen technischen Mitteln umgesetzt werden und dabei individuell relevante Themen aufgegriffen werden können. Damit Audios auch für Teilnehmende bzw. Menschen mit Hörbehinderung zugänglich sind, sollte(n):

  • auf eine möglichst gute Tonqualität geachtet werden (z. B. gutes Mikrofon verwenden, Aufnahmesetting ohne störende Hintergrundgeräusche/ Hall)
  • Sprache, Sounds und Musik nicht vermischt werden – dies erschwert insbesondere schwerhörigen Menschen mit Hörgeräten und Cochlea Implantaten das Verstehen!
  • Transkripte zur Verfügung gestellt werden. 

Transkripte geben alles Gesprochene als Text wieder. Dabei muss klar sein, wer gerade was spricht. Ein Beispiel für eine Seite mit Podcast mit Transkripten ist Die Neue Norm (“Das Magazin für Vielfalt, Gleichberechtigung und Disability Mainstreaming. Wir denken Inklusion weiter.”), ein Projekt der Sozialhelden e.V.

Idealerweise hat man für das Transkript ein schriftliches Dokument mit Sprecher*innentexten zur Verfügung. Ist das nicht der Fall und möchte man die Transkript-Erstellung beschleunigen, kann man auf Tools für die automatische Transkript-Erstellung zurückgreifen. Auch hier gilt: Je besser die Aufnahmequalität, umso besser die automatische Transkription der Audiodatei!

Dafür haben wir drei Tools getestet:

Illustration eines Jugendlichen mit Aufnahmegerät in der and und aufgesetzten Kopfhörern. Er trägt eine Sonnenbrille und ein Blindenabzeichen
Illustration eines Mikrofonsymbols vor einem Text

Happy Scribe

Das Online-Tool Happy Scribe ist “Testsieger” in diesem Transkriptionstool-Blog-Artikel. Das Tool wirbt damit, dass in der kostenfreien Version die Erkennung 80% genau ist. Das hat in unserem Test auch ungefähr so gepasst. Die Bedienung ist einfach und selbsterklärend. Vorteile: 

  • Das Programm unterscheidet Sprecher und strukturiert Texte.
  • Unsicher erkannte Begriff gibt das Programm “rot” aus. 
Illustration von einem bunten Bücherstapel

Book Creator online

Book Creator online haben wir getestet, da wir sowieso bereits einen Lehrer-Account für die kostenfreie Basisversion haben (mit der bis zu 40 Büchern in einer geteilten Bibliothek mit anderen erstellt werden können). In Book Creator online ist Googles Spracherkennung integriert, so dass automatische Transkripte für Sprachaufnahmen und Audiodateien erstellt werden können (sowie automatische Untertitel für integrierte Video). Die Transkripterstellung ist einfach: 

  • Neues Buch erstellen → Plus-Button → Importieren → Audiodatei hochladen → Audio-Icon markieren (blauer Rahmen) → i (Inspektor) klicken → Transkript hinzufügen. 
  • Die Transkript-Erstellung dauert je nach Länge der Audioaufnahme eine kurze Zeit.
  • Nachteil: Der transkribierte Text muss nachträglich strukturiert und Sprechern zugeordnet werden.  

Weitere Informationen zum inklusiven Einsatz von Book Creator gibt es auch auf unserem Blog unter www.inklusive-medienarbeit.de/book-creator-im-inklusiven-einsatz/

Microsoft Word

Für alle Office 365-Nuzer*innen gibt es jetzt eine gute Neuigkeit: Word bietet eine automatische Transkript-Funktion. Und die funktioniert so:

Leeres Dokument öffnen – oben rechts auf „Diktieren“ – Audio hochladen – Sprecher*innen benennen – „Zu Dokument hinzufügen“ klicken – Dokument ggf. anpassen und bearbeiten

Eine genaue Anleitung inkl. Bildern gibt es auf unserem Blog unter
www.inklusive-medienarbeit.de/transkripte-erstellen-mit-word-office-365/

Wenn ein wenig auf die Tonqualität geachtet wird und möglichst deutlich gesprochen wird, ist die Worderkennung wirklich ganz gut. Und auch wenn das automatische Transkript noch einige Fehler aufweist, so kann man mit einem „Grundgerüst“ ganz gut arbeiten und muss nicht alles Gesprochene neu aufschreiben.

Tipp

Um kostenfreie Tools zu verwenden, muss man sich in der Regel mit einer E-Mail-Adresse einen Account einrichten. Wer im Anschluss keine Werbung etc. in sein gewohntes Postfach bekommen möchte, nutzt dafür am besten eine extra für diese Zwecke angelegte “Spam-E-Mail-Adresse”!